Fundación Joaquín Díaz

Internacional



Die Stiftung Joaquín Díaz entstand 1985 auf Grund einer Vereinbarung zwischen der "Diputación" (Kreistag) der Provinz Valladolid und dem Volkskundler Joaquín Díaz, der sich verpflichtete, seine verschiedenen Sammlungen - Stiche von Trachten, "Pliegos de cordel" (Liederhefte s. u.), Bibliothek, Phonothek und Musikinstrumente - dem Zentrum zu überlassen. Die Sammlungen sind seit März 1991 in Urueña in einem für diesen Zweck von der Kreisverwaltung Valladolid eingerichteten großen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt. Die Mitarbeiter des Zentrums geben Wissenschaftlern und interessierten Besuchern gern sachkundige Auskunft.

Bibliothek und Phonothek

Die Bibliothek zfunj4317zaidLuis#$43$% Funj Etno0705gra etno 2612graEtNo1923Graf ist auf Aufzeichnungen mündlicher Überlieferungen spezialisiert (Liederbücher, Romanzen, Erzählungen, Legenden, Sprichwörter, Redewendungen, Rätsel, Zungenbrecher, Volksliteratur usw.). Sie enthält ebenfalls Bücher über verschiedene Berufe, über das Kunsthandwerk, die Kupferstechkunst, über Trachten, Volkstheater, Musikinstrumente, Tänze, Spiele, die Landwirtschaft, Ethnographie, Architektur, regionale Erzählungen usw. Es liegt ein Katalog vor, der mit Unterstützung der Stiftung "Fundación Juan March“, Madrid, in einer Auflage von 25.000 Stück veröffentlicht wurde.
Die Phonothek und die Videothek enthalten Aufzeichnungen, die vor Ort gemacht wurden, hauptsächlich in der Provinz Valladolid und in den übrigen Provinzen von Castilla und León. Außerdem gibt es eine Sammlung von ungefähr 1.500 Folklore-Schallplatten aus der ganzen Welt.

Die Sammlung von Musikinstrumenten

Es handelt sich um die größte und vollständigste Sammlung traditioneller Musikinstrumente, die in Castilla und León gespielt wurden. Sie umfasst 1.200 Instrumente, die dem Museum von folgenden Sammlern geliehen oder geschenkt wurden: Joaquín Díaz, José Ramón Cid, Maria Carmen García Matos, Lorenzo Sancho, José Manuel Fraile Gil, Gonzalo Pérez Trascasa, Antonio Leonardo, Carlos A. Porro, Macario Santamaría, Elena Casuso, J. Antonio Valentín Gamazo, Luis A. Payno, Alberto Jambrina, Librado Rogado, Laura und Jesús Luis, Javier Sanz und Parroquia de Palazuelo de Vedija.
Die Sammlung ist nach der klassischen Einteilung in 4 Gruppen von Instrumenten geordnet: Blas-, Saiten-, Membran- und selbstklingende Instrumente. Es wird dazu ein Videofilm angeboten, der verschiedene Darbietungen von heutigen und früheren populären Interpreten traditioneller Musik zeigt.

Pliegos de cordel (Liederhefte)

Es sind ungefähr 200 Lieder, Romanzen und Dokumente ausgestellt, die hauptsächlich aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. Sie wurden aus den über 16.000 vorhandenen Exemplaren der Bibliothek ausgewählt und nach den häufigsten Themen auf 11 Tafeln angeordnet: Abenteuer, Verbrechen, Glaube und Aberglaube, besondere Ereignisse usw. Die Liederhefte wurden früher in Druckereien in ganz Spanien hergestellt ("El Abanico", "Universal", "Rodas", "Norte", "Santarén", etc) und von blinden Bänkelsängern, Straßenhändlern und Hausierern verkauft.

Stiche von Trachten

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von über 100 der ungefähr 2.000 Stiche, die das Zentrum besitzt. Auf ihnen sind Männer und Frauen in Arbeits- oder Festkleidung dargestellt, die früher typisch für die heutigen 9 Provinzen von Castilla und León waren. Die Stiche stammen aus Reisebüchern, Kunstdrucksammlungen und Kunstbänden der vergangenen drei Jahrhunderte aus Spanien, Frankreich, England, Deutschland und Italien.

Die Stadt Urueña

Auf einer Anhöhe in den Ausläufern der Hügellandschaft der „MontesTorozos“ gelegen, überragt Urueña die weite Ebene der Tierra de Campos. Sie ist noch heute ganz von einer Wehrmauer umgeben. Die Stadt ist in der Vergangenheit Schauplatz bedeutender Ereignisse gewesen, die sich in Chroniken und Dokumenten widerspiegeln. An den Fassaden sind noch bis zu neun verschiedene Wappen einflussreicher Familien der Stadt, wie die Isla, Mena usw., zu sehen. Nicht weit von den Stadtmauern entfernt, liegt die Wallfahrtskapelle Maria Verkündigung (Ermita de la Anunciada), ein Juwel der lombardischen Romanik aus dem 12. Jahrhundert.